Neueinspielung Januar 2024 - Composer‘s Edition
Wiedergabe in komprimierter Tonqualität.
Aufnahme in verlustfreier CD-Qualität, sowie Orchesterpartitur, Stimmenauszüge
und Aufführungsrechte sind anzufragen unter
Cancale, Bretagne - August 2022. Die Idee zu diesem sinfonischen Orchesterwerk kam mir eines Morgens, als wir mit unseren Freunden beim Frühstück im Garten unseres Feriendomizils saßen.
Nur einen Steinwurf von uns entfernt lag die weite Bucht von Cancale. Das Meer hatte sich in seinem geduldigen Wechsel von Ebbe und Flut zurückgezogen (der ewige Rhythmus der Gezeiten, den man nur verstehen kann, wenn man bereit ist, die Hektik und Eile unserer Zeit zu vergessen).
Unten verrichteten die Männer der Austernzucht ihr mühseliges Tagewerk und wir hörten unter dem sanften Rauschen des Meeres und dem Geschrei der Möwen das gedämpfte Tuckern ihrer Traktoren, Schlepper und Kähne. Kleine Jollen tanzten auf und ab, auf sanft sich kräuselnden Wellen, und ganz hinten am Horizont erkannte man hinter dunstigen Nebelschleiern die erhabene Silhouette des Mont-Saint-Michel.
Von irgendwoher drang der alte Song der Animals „House of the Rising Sun“ zu uns herüber und die Stimme des Leadsängers Eric Burdon ließ mich in seiner stählernen bluesigen Melancholie an meine früheste Jugend erinnern - an jene frühen Jahre des ersten Aufbruchs, die ich doch längst vergessen zu haben glaubte.
Dies alles begleitete mich einige Tage und formte sich langsam zu einem Bild, zu einer dramaturgischen Metapher, in der - einem Peer Gynt gleich - ein junger Mann in die Welt hinauszog, sich in seinem Glück zu versuchen. In der das Meer zum Symbol des Lebens wurde, des Unvorhersehbaren, Schicksalhaften und doch uns Nährendem; der Mont-Saint-Michel aber zum Sinnbild der Vergänglichkeit allen irdischen Seins.
Schnell war der erste musikalische Moment, die Keimzelle des Stückes, geboren; und über die flutenden Zweiunddreißigstel der tiefen Violoncelli in D stieg, um die Zwölftönigkeit zu komplettieren, die Pentatonik der hohen Flöten in weit entferntestem Es-Moll wie auf Stufen von den Nebeln und hohen Lüften des Mont-Saint-Michel auf die Erde, auf die tosende See hinab…
Hier, für alle die gerne Erläuterungen haben, ein kleiner „Ariadnefaden“ durch den gedanklichen Ablauf des sinfonischen Werkes und seiner Musik - jener Modus operandi:
1. Von den Nebeln und hohen Lüften…(0:00)
2. Fugato…(4:29)
3. Über die Meere hinweg gen Westen…(6:01)
4. Poor Boy‘s Story (Variations on „House of the Rising Sun“)…(9:07)
5. Apotheose: Ein irdenes Gloria…(10:39)
House Of The Rising Sun
by The Animals (1964)
There is a house in New Orleans
They call the Rising Sun
And it's been the ruin of many a poor boy
And God I know I'm one
My mother was a tailor
She sewed my new bluejeans
My father was a gamblin' man
Down in New Orleans
Now the only thing a gambler needs
Is a suitcase and trunk
And the only time he's satisfied
Is when he's on a drunk
Oh mother tell your children
Not to do what I have done
Spend your lives in sin and misery
In the House of the Rising Sun
Well, I got one foot on the platform
The other foot on the train
I'm goin' back to New Orleans
To wear that ball and chain
Well, there is a house in New Orleans
They call the Rising Sun
And it's been the ruin of many a poor boy
And God I know I'm one
MS © 2016-2024
Alle Rechte vorbehalten
Zur Information:
Diese Internetseite dient keinerlei kommerziellem Zweck, sondern einzig und allein meinem künstlerischen Ansinnen sowie der Absicht
zur persönlichen Mitteilung. Die von mir auf diesen Seiten verfassten und veröffentlichten Inhalte unterliegen dem deutschen Urheberrecht und somit dessen gesetzlicher Reglementierung - siehe
auch Impressum.
www.michael-strasser.com